C03 Kollektive Intelligenz als Hoffnungsträger: Möglichkeiten und
Grenzen
Prof. Dr. Peter Kruse
Mit der wachsenden Vernetzungsdichte haben sich die Komplexität und Veränderungsdynamik in der Welt in einem Umfang erhöht, der die Grenzen individueller Leistungsfähigkeit immer spürbarer werden lässt. Insbesondere für die Entscheidungsträger in Wirtschaft und Gesellschaft öffnet sich die Schere zwischen übernommener Verantwortung und notwendiger Erkenntnisgrundlage bedenklich.
Das Bedürfnis nach Unterstützung bei Entscheidungsprozessen ist entsprechend groß. Die Nachfrage nach innovativen Werkzeugen und neuen Formen der Risikoabschätzung steigt. Ende 2006 gründete das Massachusetts Institute of Technology ein Zentrum für kollektive Intelligenz mit der Forschungsaufgabe: How can people and computers be connected so that – collectively – they act more intelligently than any individuals, groups, or computers have ever done before?
Die Suche nach einer Intelligenz, bei der das Ganze mehr ist als die Summe der Teile, hat Konjunktur. Haben die traditionellen Entscheidungsstrategien ihren Zenit überschritten? Wo erweist sich der Einsatz kollektiver Intelligenz als hilfreich und wo klaffen Wunsch und Wirklichkeit noch weit auseinander?
Prof. Dr. Peter Kruse ist geschäftsführender Gesellschafter des Beratungs- und Methodenunternehmens nextpractice in Bremen und lehrt als Honorarprofessor
Allgemeine und Organisationspsychologie an der Universität Bremen. Der Schwerpunkt seiner beraterischen Arbeit liegt in der Übertragung von Selbstorganisationskonzepten auf unternehmerische Fragestellungen.