Perspektive Entscheiden – Abschluss

Samstag, 14. Februar, 14:00 Uhr
Podiumsdiskussion: Entscheidungen von morgen - was lernen Unternehmer aus der Krise?
Christoph Hardt (Moderation), Ministerin Christa Thoben, Prof. Dr. Klaus Trützschler, Prof. Brun-Hagen Hennerkes, Dr. Thomas Lindner 

Fünf Monate nach dem Ausbruch der Finanzmarktkrise zeigen sich deren Auswirkungen auch in der Realwirtschaft. Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute korrigieren ihre Wachstumsprognosen nach unten. Nach den Rettungspaketen für die Banken werden weltweit Konjunkturpakete geschnürt.

Eigentümergeführte Betriebe werden in solchen Zeiten häufig exemplarisch als die besseren Unternehmen angeführt. Dadurch gewinnt die Frage nach den Unterschieden zwischen Publikumsgesellschaften und Familienunternehmen an Bedeutung. Oft werden die besonderen Entscheidungsparameter und Wertmaßstäbe angeführt, die Familienunternehmen zugrunde legen und ihre Stabilität garantieren. Doch was steckt wirklich dahinter? Familienunternehmen vs. Publikumsgesellschaft - lässt sich die Lage wirklich so schwarz und weiß malen?

Wichtig ist nicht, hervorzuheben was alles falsch gemacht worden ist, sondern was aus der Krise gelernt werden kann – für Familienunternehmen wie Publikumsgesellschaften. In der Diskussion sollen keine idealtypischen Entscheidungsparameter definiert werden, sondern die individuellen Erkenntnisse in den Vordergrund rücken.

Immer wieder ist in der Öffentlichkeit die Rede vom „ehrbaren Kaufmann“. Aber was genau ist darunter zu verstehen? Außerdem wird der Ruf nach einer besseren Eigenkapitalausstattung der Unternehmen und nach soliden Finanzierungen lauter. Können Wachstum und Unternehmenszukäufe weiter allein durch Schulden finanziert werden?

In einer sich stärker vernetzenden Umwelt müssen Entscheidungsmechanismen permanent angepasst werden. Dabei stellt sich die Frage nach der Bemessungsgrundlage. In diesem Zusammenhang tritt das bekannte Klischee zutage: Familienunternehmer/innen handelten nach einer weitaus breiteren Definition von Nachhaltigkeit und Werthaltigkeit als Publikumsgesellschaften. Monetärer Gewinn stelle in Familienunternehmen eben nicht die einzig maßgebliche Größe dar, sondern das Unternehmertum erhielte einen Wert an sich.

Daraus kann folgen, dass allein die richtige Balance von Tradition und Innovation letztlich zur Zukunftsfähigkeit von Unternehmen führt. Können sich Familienunternehmen ebenso wie Publikumsgesellschaften diese Idee zunutze machen? Welche Voraussetzungen hierfür zu erfüllen sind und wie konkret gehandelt werden kann, soll durch die Podiumsdiskussion des XI. Kongresses für Familienunternehmen erarbeitet werden.

Hardt

Christoph Hardt (geb. 1960) studierte Mittlere & Neuere Geschichte, Philosophie und Musikwissenschaften an der Uni Heidelberg. Nach einem Volontariat beim Kölner Stadtanzeiger berichtete er als Wirtschafts- und Parlamentskorrespondent in Bonn & Berlin für Zeitungen der Holtzbrinck Gruppe. Seit 2000 ist er Redakteur des Handelsblatts und berichtete u.a. über die Siemens-Skandale. Seit 2008 leitet er das Ressort „Unternehmen & Märkte“ des Handelsblatts.

Christa Thoben

Ministerin Christa Thoben: Nach ihrem Studium der VWL in Münster, Wien und Innsbruck arbeitete Frau Thoben beim Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung. Im Anschluss übernahm sie die Geschäftsführung der IHK Münster, bevor sie verschiedene Funktionen auf Bundes- und Landesebene für die CDU inne hatte. Seit 2005 ist Frau Thoben Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie in NRW und stellv. Landesvorsitzende der CDU-NRW.

Trützschler

Prof. Dr. Klaus Trützschler studierte Mathematik und Wirtschaftswissenschaften. Nach seiner Promotion war er im RAG Konzern in verschiedenen Positionen tätig, seit 1997 als kaufm. Vorstandsmitglied. Seit 2000 ist Prof. Trützschler CFO des Familienunternehmens Franz Haniel & Cie. GmbH. Er ist im Aufsichtsrat und Beirat verschiedener Unternehmen. Die Uni Münster verlieh ihm 2008 die Honorarprofessur.

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Prof. Dr. Brun-Hagen Hennerkes, Seniorpartner der Sozietät Hennerkes, Kirchdörfer & Lorz, befasst sich mit der Beratung von Familienunternehmen. Er ist Vorsitzender bzw. Mitglied in vielen Kontrollgremien deutscher Familienunternehmen. Wissenschaftlich arbeitet er u.a. auf dem Gebiet des Steuer- und Gesellschaftssrechts. Er ist Professor am Lehrstuhl für Privat-, Gesellschafts- und Steuerrecht in Familienunternehmen an der Universität Witten/Herdecke.

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Dr. Thomas Lindner war nach dem Studium und Promotion in Betriebswirtschaftslehre in München als Unternehmensberater mit Schwerpunkt Unternehmenssanierungen tätig. Seit 1984 ist er persönlich haftender und geschäftsführender Gesellschafter der Firma Groz-Beckert KG in Albstadt. Er engagiert sich mit den örtlichen Schulen für eine praxisorientierte Ausbildung.