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15. Kongress für Familienunternehmen

Private Universität Witten/Herdecke gGmbH
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C08

Zurück in die Zukunft – vom Industriellen zum ökologischen Unternehmer

Karl Ludwig SchweisfurthThilo Pukall

Wenn die Kinder nicht mehr hinter dem eigenen Unterneh-men stehen, dann sollte dies zu denken geben. Einen solchen Denkanstoß erhielt Karl Ludwig Schweisfurth von seinen Kindern. 1984 verkauft Schweisfurth seine Firma Herta, den damals größten Fleischkonzern Europas, als Reaktion auf eine zunehmende Entfremdung zwischen ihm und seinen Kindern. Er stellte die Praktiken seiner damaligen Unternehmung in Frage und war in Retrospektive voller Zweifel über den Weg, welchen er bzw. sein ganzer Industriezweig eingeschlagen hatte. Nach der Rückbesinnung auf seine ursprünglichen Werte,  gründete Schweisfurth die Hermannsdorfer Landwerkstätten sowie die Schweisfurth –Stiftung.  Hier steht ökologische Lebensmittelerzeugung im Einklang mit der Natur im Vordergrund, welche zu ei-ner extrem hohen Qualität der Lebensmittel führen soll. 

Zentrale Frage dieses Workshops soll es sein, wie es möglich ist, sich in einer Branche eine neue und gänzlich andere Identität aufzubauen. Insbesondere der Einfluss der eigenen Familie als Auslöser für tiefgreifende Veränderungen im eigenen Leben und in der Gestalt des Familienunternehmens sollen dabei betrachtet und diskutiert werden. Gilt also letztlich vielleicht doch nicht immer “Business first“, sondern “Family first“? Der Workshop soll zeigen, wie der Spagat zwischen beiden Extremen gelingen kann.

Karl Ludwig Schweisfurth übernahm nach dem Tod seines Vaters, das vom Großvater gegründete Unternehmen. Aufbau von Herta, eines der größten Unternehmen der Fleischwarenindustrie Europas  (5.000 Mitarbeiter, ca. DM 1 ½  Milliarden). 1985 Verkauf des größten Teils des internationalen Konzerns. 1985 Gründung der Schweisfurth–Stiftung mit Schwerpunkt der Agrar- und Ernährungskultur, 1986 Gründung der Herr-mannsdorfer Landwerkstätten mit Fokus auf ökologische Fragen der Landwirtschaft und der Lebensmittel.

Thilo Pukall ist wissenschaftlicher Mitar-beiter am Wittener Institut für Familienunternehmen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Wachstum von Familienunternehmen, insbesondere durch Internationalisierung und Unternehmens-akquisitionen. Weiterhin forscht er im Bereich Unternehmertum (Entrepreneurship) in Familienunternehmen. In der Lehre der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Universität Witten/Herdecke betreut er die GründerWerkstatt.