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Identitätswahrung und Werteperpetuierung durch den Einsatz von unternehmensverbundenen Stiftungen

Prof. Rainer Kirchdörfer

Mit der Größe des Familienunternehmens und der Unter-nehmerfamilie nimmt auch die Komplexität auf Unterneh-mens- und Familienebene zu und das Zusammenhalten des Familienunternehmens sowie des Familienvermögens in der Familie über die Generationenfolge hinweg wird immer schwerer. Naturgemäß geht die voranschreitende Entfernung vom Unternehmensgründer Hand in Hand mit einem Identitätsverlust und (leider) verwässern sich auch vielfach in der Generationenfolge die tragenden Werte des „Pionierunternehmers“.  Dass dem nicht so sein muss, haben viele  (ur-)alte Familienunternehmen und – nicht zuletzt – auch Adelsfamilien gezeigt. Gerade hier wurden früher große Familienvermögen im Rahmen der heute nicht mehr zulässigen „Familien-Fideikommisse“ als Sondervermögen einer Familie der Verfügung durch einzelne Familienmitglieder entzogen. Dadurch blieb die vermögensrechtliche Grundlage für eine Familie und deren soziale Stellung gesichert. In der heutigen Rechtspraxis gibt es verschiedene alternative Instrumente, um Familienunternehmen bzw. Familienvermögen zusammenzuhalten und rechtlich zu strukturieren. Diese Instrumente reichen von einer lockeren Bindung im Rahmen von Poolverträgen oder Syndikatsverträgen der Familienmitglieder über die Zusammenfassung von Familienvermögen in einer Familienholding (verschiedenster Rechtsform) bis hin zur engsten Bindung von Familienvermögen in den verschiedensten Arten von Stiftungen (Familienstiftung, gemeinnützige Stiftung, Doppelstiftung etc.). Inhalt und Ziel dieses Workshops ist die Vermittlung und Diskussion der verschiedenen Möglichkeiten zur langfristigen Organisation größerer Familienvermögen und zu den Möglichkeiten der Werteperpetuierung über solche Gestaltungsmodelle.