A09
Identität von Familienunternehmen und gesetzliche Frauenquote
Prof. Dr. Kay Windthorst, Prof. Dr. iur. Knut Werner Lange
Die Einführung einer verbindlichen sog. Frauenquote wird in Deutschland und auf europäischer Ebene kontrovers diskutiert. Ziel des Workshops ist es, die rechtlichen Auswirkungen einer solchen Quote für Führungs- und/oder Aufsichtsgremien auf Familienunternehmen zu erarbeiten. Dazu werden zunächst die verschiedenen Gesetzesvorhaben zur Einführung einer Frauenquote in Deutschland und auf europäischer Ebene vorgestellt.
Anschließend wird der Frage nachgegangen, wie sich die unterschiedlichen Konzeptionen einer gesetzlichen Geschlechterquote auf identitätsbildende Merkmale von Familienunternehmen, etwa das Letztentscheidungsrecht der Familiengesellschafter, das Wertesystem des Familienunternehmens, seinen wirtschaftlichen Erfolg und die Struktur der Family Governance auswirken würden.
Zu diskutieren ist ferner, welche Grenzen das Europa- und das Verfassungsrecht diesen Plänen ziehen. Im Mittelpunkt stehen soweit das Verbot von Ungleichbehandlungen wegen des Geschlechts, der Gleichbehandlungsauftrag von Frauen und Männern und die Eigentumsgarantie für das Unternehmen und seine Anteilseigner.
Der Workshop schließt mit einer Gesamtwürdigung der rechtlichen Auswirkungen einer gesetzlichen Geschlechterquote für die Identität von Familienunternehmen und der daraus folgenden präsumtiven Vor- und Nachteile. Zugleich soll diskutiert werden, welche Maßnahmen von Familienunternehmen und Familiengesellschaftern im Hinblick auf die zu erwartende Entwicklung getroffen werden können.
Prof. Dr. Kay Windthorst ist Ordinarius an der Universität Bayreuth und Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Rechtsdogmatik und Rechtsdidaktik. Außerdem ist er der Direktor der rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsstelle für Familienunternehmen der Universität Bayreuth. Er ist zudem u. a. im wissenschaftlichen Beirat und im Kuratorium der Stiftung Familienunternehmen.
Prof. Dr. iur. Knut Werner Lange seit 2007 Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, deutsches und europäisches Handels- und Wirtschaftsrecht an der Universität Bayreuth und Direktor der Forschungsstelle für Familienunternehmen. Promotion und Habilitation an der Universität Konstanz. Rufe an die Universitäten Bochum (1998), Witten/Herdecke (1999) und Jena (2010). Prof. Lange ist Mitherausgeber der Zeitschrift Familienunternehmen und Stiftungen (FuS).