Prof. Rainer Kirchdörfer, Jörn Werner

Unternehmerische Entscheidungen, insbesondere auch solche von Fremdmanagern, werden u.a. auch durch die Art der Entlohnungssysteme für das Management vorherbestimmt. An (kurzfristigen) Ertragsgrößen orientierte Tantiemen führen naturgemäß zu kurzfristigem Erfolgsdenken der Unternehmensführung. Wissenschaft und Praxis haben sich daher in den letzten Jahren verstärkt der Frage zugewandt, in welcher Form sich nachhaltiges Wirtschaften des Managements auf die Entlohnung des Managements im Familienunternehmen auswirken kann und soll. Der Gesetzgeber hat bereits im Aktiengesetz Änderungen der Vorstandsentlohnung verabschiedet. Die Probleme liegen auf der Hand: Gleich wie der Familienunternehmer Erfolg definiert, eine an den Erfolg anknüpfende sinnvolle Entlohnung muss selbstverständlich Kriterien zugrunde legen, die messbar sind. Der Workshop, welcher zunächst einen ökonomischen, juristischen und steuerlichen Überblick über mögliche (variable) Entlohnungssysteme gibt, versucht im Rahmen einer Diskussion praktische Gestaltungs-anregungen für Entlohnungssysteme zu entwickeln, bei welchen nicht kurzfristiges, sondern nachhaltiges und langfristiges Denken des Familienunternehmers im Einklang mit der Entlohnung der (Fremd-)Geschäftsführer steht.

Prof. Rainer Kirchdörfer ist seit 1992 Partner der Kanzlei Hennerkes, Kirchdörfer & Lorz. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind die Beratung von Familienunternehmen bei Finanzierungsfragen, bei der Unternehmensnachfolge und der Gründung von Stiftungen. Er ist Honorarprofessor am Lehrstuhl für Privat-, Gesellschafts- und Steuerrecht in Familienunternehmen an der Universität Witten/Herdecke. Prof. Kirchdörfer ist Mitglied in einer Vielzahl von Aufsichtsräten und Beiräten deutscher Familienunternehmen.

Jörn Werner leitet seit 2005 als Vorsitzender der Geschäftsführung die Geschicke der Berner Unternehmensgruppe, Künzelsau. Im Laufe seiner Karriere sammelte er Vertriebs- und Management-Erfahrung in Führungspositionen in verschiedenen internationalen Unternehmen im In- und Ausland, unter anderem bei Metabo, Buderus und Bosch (Geschäftsbereich Thermotechnik).
Die Basis für seinen Werdegang bildete ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Göttingen und Hamburg, wobei er seinen Schwerpunkt auf Marketing und International Management legte. Der Diplom-Kaufmann ergänzte seine Ausbildung durch ein Zusatzstudium in Psychologie.