Ferdinand Erbgraf zu Castell-Castell ist Mitinhaber der 1774 gegründeten Fürstlich-Castell’schen Bank. Diese ist die älteste Bank in Bayern, unabhängig und zu 100 % in Familienbesitz. Traditioneller Schwerpunkt ist in Franken das Geschäft mit Firmen und Privatkunden sowie Vermögensverwaltung für Privatkunden in ganz Süddeutschland. Seit 1996 ist er Eigentümer der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe sowie des Weingutes der Familie. Er ist verheiratet und hat fünf Kinder.
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Erhalt des Familienunternehmens im Generationenwachstum eines Fürstenhauses
Ferdinand Erbgraf zu Castell-Castell
Der Adel hat über Jahrhunderte Erfahrungen gesammelt, mit unterschiedlichen Systemen dem Familienwachstum zu begegnen. In vielen Teilsstaaten des Alten Reichs wurden Territorialteilungen vorgenommen und neue regierende Linien begründet, um allen Söhnen eine Wirtschafts- und Herrschaftsbasis zu sichern. In Bayern beendete das Primogeniturgesetz von 1506 die fortschreitenden Landesteilungen. Seit dem 19. Jahrhundert dienten vor allem Familienfideikommisse dem Erhalt des Familienvermögens. Die Rechtsgrundlagen für solche Modelle sind inzwischen beseitigt. Wie gelingt es heute in einem Vermögensverbund zweier Fürstenhäuser (am Beispiel der Linien Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen) die Ansprüche der nachwachsenden Generationen zu befriedigen und gleichzeitig das Vermögen bzw. Familienunternehmen zu erhalten? Wie werden Erbregelungen und Abfindungen gestaltet? Was wird unternommen, um ein generationenüberdauerndes gemeinsames Grundverständnis unter den Familienmitgliedern zu sichern?
