Vicky Schlagböhmer ist heute Anteilseignerin der WackerNeuson SE in der 6. Generation, Stiftungsvorstand, Ehefrau und zweifache Mutter. Zuvor war sie zwischen 2003 und 2007 nach einem betriebswirtschaftlichen Studium an der Universität Regensburg in verschiedenen Positionen im Marketing und Vertrieb für die BMW AG in München und Stuttgart tätig.
Workshops
> A 10
Bitte beachten: Dieser Workshop (vormals C 07) wurde getauscht. Der bisherige Workshop A 10 von Prof. Rainer Kirchdörfer heißt nun C 07 und findet am Samstag, den 11. Februar 2012 von 13.30-15.30h statt. (siehe Aktuelles >>)
Geerbt – geleistet. Schwierigkeiten bei der Bewertung der eigenen Identität als (Anteils-)Erbe eines Familienunternehmens
Vicky Schlagböhmer, Dr. Rena Haftlmeier-Seiffert
„Der ist doch von Beruf nur Sohn“. Solche oder ähnlich abfällige Bemerkungen hat wohl jeder Unternehmenserbe schon hinter seinem Rücken tuscheln gehört. Das ist schmerzhaft, denn schließlich hat man sein Erbendasein weder selbst gewählt noch selbst verschuldet. Es stellt sich also die Frage, wie man damit umgehen soll, dass in unserer Gesellschaft offensichtlich nur die eigene Leistung zählt und ererbtes Vermögen häufig mit Charakterschwäche und Inkompetenz gleichgesetzt wird.
In diesem Workshop sollen zuerst die eigenen Erfahrungen der Teilnehmer mit der Bürde des Erbens ausgetauscht werden. Daran wird eine Wertediskussion anschließen, die den Weg eröffnet, die eigene Identität (neu) zu beschreiben. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder man entscheidet sich bewusst für eine Identität, die sich über das Erbe definiert, oder man bestimmt sich ausschließlich über die eigene individuelle Leistung; man kann sich aber genauso über Werte definieren, die außerhalb von Leistung und Erbe liegen, oder man integriert die beiden Gegensätze, indem man eigene Leistung für das Erbe erbringt.
Auf jeden Fall ist es für fast alle Erben eine nicht selbstgewählte, persönliche und oft lebenslange Herausforderung, die eigene Identität zwischen Eigenleistung und Erbe zu verankern. Doch bekanntlich wächst man mit den Aufgaben, weshalb auch diese familienunternehmenstypische Herausforderung zum persönlichen Wachstum der Mitglieder von Unternehmerfamilien beiträgt.
Dr. Rena Haftlmeier-Seiffert hat an der LMU in München Literaturwissenschaft studiert. Sie arbeitete 13 Jahre auf verschiedenen Positionen in einem traditionsreichen Familienunternehmen, bevor sie die Geschäftsleitung der EQUA-Stiftung übernahm. Die EQUAStiftung fördert (Grundlagen-)Forschung zum Thema Familienunternehmen und macht die so gewonnenen Ergebnisse für die Praxis nutzbar durch Publikationen, Vorträge und nicht zuletzt durch Fortbildungsangebote für Mitglieder von Unternehmerfamilien.
